Quelle: Holger Jacoby
Zusammen mit ihren Partner*innen verbrachten die Ausgezeichneten einen schönen Tag.
„Ich bin nicht schnell genug weggelaufen!“ „Da hat sich keiner gekümmert!“ „Mein Vater hat das schon gemacht!“ So fangen fast alle Geschichten an – am vergangenen Samstag im SportCentrum Kaiserau. Es ist der Ehrentag der Vereine. Einmal im Jahr lädt der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) auf Empfehlung seiner Kreise Ehrenamtliche ein, die Besonderes geleistet haben. Gut 30 verdiente Vereinsmitglieder sind es in diesem Jahr, die zusammen mit ihren Partner*innen gekommen sind.
„Ehrenamt und Vereine kann man nicht trennen“, bringt es dann auch FLVW-Präsident Manfred Schnieders auf den Punkt und bedankt sich herzlich bei allen für ihre Arbeit. „Bei uns in Westfalen engagieren sich 250.000 Menschen in Fußball- und Leichtathletik-Vereinen ehrenamtlich! Wenn der Staat uns alle bezahlen würde, dann müsste er 500 Millionen Euro im Jahr aufbringen. Bei Mindestlohn“, so Schnieders.Das überrascht, auch Muharrem Gürbüz aus dem FLVW-Kreis Recklinghausen. „Mein Kreisvorsitzender hat mich hergeschickt. Der meinte zu mir, du bist schon so lange im Geschäft und machst so viel. Genieß mal!“ Und das macht Gürbüz. „Tolle Veranstaltung“, sein Fazit. Susanne Böddicker vom Herforder SV nickt bestätigend. Sie ist zusammen mit ihrer Tochter gekommen. „Schließlich ist sie schuld daran, dass ich eingeladen wurde.“ Böddicker ist eine von insgesamt drei geehrten Frauen. „Ich habe mich sehr gefreut, gerade als Frau im Fußball für so etwas vorgeschlagen worden zu sein“, sagt sie.
Susanne Böddicker war eine von gut 30 ausgezeichneten Ehrenamtler*innen.
Trugschluss in Arnsberg
Bei der Ehrung haben alle die Gelegenheit zu erzählen, was sie in ihrem Verein machen. „So kommt man gleich ins Gespräch“, erklärt der FLVW-Ehrenamtsbeauftragte Gottfried Dennebier von der Idee, Ehrung und Vorstellung miteinander zu verbinden. Das kommt an. Es geht lustig zu, auch als sich Thomas Schneider aus dem FLVW-Kreis Arnsberg vorstellt. „Ich habe bei den Kindern angefangen. Dann fehlte der Jugendleiter. Dann bin ich zu den Senioren gewechselt und habe gedacht, ich habe es nicht mehr mit weinenden Kindern und Eltern zu tun. Das war ein Trugschluss“, lacht er.Ralph Stuhlmann aus dem FLVW-Kreis Gelsenkirchen ergänzt: „Wir stehen hier heute in Vertretung für alle Ehrenamtliche in den Vereinen. Ein großes Dankeschön auch von uns für eure Arbeit und eure Zeit.“ Und Ulrich Echtermann aus dem FLVW-Kreis Iserlohn sagt: „Auch die Partnerinnen und Partner dürfen wir nicht vergessen. So ein Job geht nur mit Unterstützung. Oder wie es bei uns zuhause heißt: 'Wann kommst du endlich?' oder 'Warum bist du schon da?'" Da muss auch der Präsident lachen, der resümiert: „Und eins ist heute klar geworden“, sagt er. „Ehrenamt verbindet und Ehrenamt macht Spaß!“ Mission erfüllt.