Mit 35 Jahren in Fußball-Rente? – Das muss nicht sein! Immer mehr Menschen möchten auch im reiferen Alter ihrer Leidenschaft Fußball nachgehen. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) arbeitet an dem Ziel, die Vereine zu einem Angebot im Bereich „Walking Football“ zu bewegen und entwickelte dafür in Kooperation mit der AOK NordWest den Workshop „Fußballfitness für Ältere“.
Walking Football: Was ist das eigentlich?
Ins Deutsche übersetzt bedeutet Walking Football nichts anderes als „Geh-Fußball“. Walking Football ist altersgerechtes und gesundheitsförderndes Fußballspielen. Erstmals wurde diese Fußball-Variante 2011 in Chesterfield/England gespielt – und begeistert inzwischen die britischen Inseln. Über die Niederlande gelangte Walking Football mittlerweile auch nach Deutschland.Wie der Name „Geh-Fußball“ schon verrät, muss zwingend gegangen werden. Zudem darf der Ball nicht höher als Hüfthöhe gespielt werden und Körperkontakt und Zweikämpfe sind weitestgehend untersagt. Zudem gilt es zu beachten: Es gibt kein Abseits und keinen Torwart – dafür einen Torraum, der nicht betreten werden darf. Jedoch können die Regeln grundsätzlich variabel an die individuelle Situation und Gegebenheiten angepasst werden.
Vorteile des „Walking Football“
Im Gegensatz zum herkömmlichen Fußball ist die Belastung beim „Walking Football“ gut steuerbar. Und auch der Spaß kommt garantiert nicht zu kurz. Neben den vielen positiven Effekten auf die Gesundheit der Sportler*innen (Blutdrucksenkung, Gewichtsverlust, Muskelaufbau, Stärkung des Immunsystems) haben besonders Spielsportarten einen nicht zu unterschätzenden sozialen Aspekt. Die Möglichkeit von gemischten Teams von Frauen und Männern und die nicht vorhandene Altersgrenze machen die Sportart zusätzlich attraktiv. Und auch das geringe Verletzungsrisiko (durch die besonderen Regeln) sticht heraus.Insgesamt versteht sich „Walking Football“ als Präventions- und Gesundheitssportart, die die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und den Spaß am Fußball fördern möchte.
Die Regeln im Überblick:
- Nicht laufen – nur gehen
- Der Ball darf nicht über Hüfthöhe gespielt werden
- Harter körperlicher Kontakt und Fouls sind verboten
- Es wird ohne Abseits gespielt
- Es wird ohne Torwart gespielt, aber mit Torraum
- Spielerzahl: Sechs gegen Sechs (flexibel)
- Der Platz misst 42 x 21 Meter (flexibel)
- Die Torgröße beträgt 3 x 1 Meter (flexibel)
Workshop „Fußballfitness für Ältere“
Was sind die Inhalte des Workshops?Angeboten wird der Workshop vom Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW). FLVW-Referent*innen mit fußball- und gesundheitsspezifischer Expertise führen den Workshop vor Ort durch. Inhaltlich besteht der Workshop „Fußballfitness für Ältere“ aus einem Theorie- und einem Praxisteil. In einer kurzen Theorieeinheit lernen die Teilnehmenden die Wichtigkeit von Bewegung im Alter anhand zahlreicher Studien kennen. Zudem findet eine kurze Regelkunde und ein Beispielvideo Platz im theoretischen Teil. Anschließend wird die Praxis durchgeführt, die zunächst einen altersgerechten Fitnessteil mit Warm-Up und leichten Fitnessübungen mit Bezug zum Fußball enthält. Nach den Trainingsübungen aus dem Bereich „Walking Football“ wird zum Abschluss natürlich gespielt.
Wer ist die Zielgruppe?
Menschen im höheren Alter (ab ca. 50 Jahren) gehören zur primären Zielgruppe dieses Workshops. Nichtsdestotrotz ist die Teilnahme in jedem Alter möglich. Durch das Gehen fallen Altersunterschied, Fitnesszustand und Geschlecht nicht so stark ins Gewicht und ein ausgeglichenes Spiel entsteht. Auch Spieler*innen mit Knochen- und Gelenkprobleme oder anderen körperlichen Beeinträchtigungen können ohne große Risiken mitwirken und ihrer Gesundheit etwas Gutes tun.
Warum sollte ich den Workshop in meinen Verein holen?
Der Workshop bietet Vereinen eine gute Einstiegsmöglichkeit in das Angebot „Walking Football“ und hilft den zukünftigen Mannschaftsverantwortlichen eine gesundheitliche Ausrichtung in die Durchführung der Einheiten zu bringen. Für Vereine, die bereits ein solches Angebot haben, kann er den Horizont erweitern, Ideen und Anregungen für neue Übungen geben und weitere Mitglieder begeistern.
Zudem bietet der Workshop eine Heimat für all diejenigen, die meist schon immer ein Teil einer Fußballmannschaft waren und das auch bis ins hohe Alter bleiben möchten. Statt Passivität und schleichender Austritte werden die Mitglieder wieder ein aktiver, sportlicher Teil des Vereins. Außerdem birgt dies zahlreiche positive Nebeneffekte, die nicht zu unterschätzen sind: Ehrenamt, Vorbild oder Zuschauergewinnung sind hier nur einige der Schlüsselwörter.
Des Weiteren kann der Workshop, durch eine Kooperation mit der AOK NordWest, kostenlos angeboten werden. Eine Auswahl von Vereinen, bei denen der FLVW bisher erfolgreich ein Workshop durchgeführt hat, finden Sie in der nachfolgenden Bildergalerie. Bei Interesse selbst einen Workshop in Ihrem Verein durchzuführen, wenden Sie sich bitte direkt an folgende Ansprechpersonen: